Julia und ihr Fohlen by Christiane Gohl

Julia und ihr Fohlen by Christiane Gohl

Autor:Christiane Gohl [Gohl, Christiane]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Buch, eBook
ISBN: 9783570210253
Google: eyygAAAACAAJ
Herausgeber: Omnibus
veröffentlicht: 2015-04-13T16:00:00+00:00


»Da bist du ja! Ich wusste, du findest den Platz!« Julia verhielt Violetta und Danny vor der Grillhütte im Rauforst und begrüßte Marcel. Der Junge hatte sich und sein Moped vor dem Nieselregen in Sicherheit gebracht und sah seiner Freundin erwartungsvoll entgegen. Julia freute sich, weil er trotz des schlechten Wetters gekommen war. Natürlich wäre es schöner gewesen, bei strahlender Oktobersonne miteinander zu reiten, aber das Wetter spielte wie so oft nicht mit. Immerhin setzte der Regen erst ein, nachdem Julia losgeritten war, und so blieb Violetta unter dem Westernsattel trocken. Julia war froh darüber, denn sie hatte vor, den Sattel für Marcel auf Danny zu legen und sich selbst auf Vios blanken Rücken zu schwingen. Das machte keinen Spaß, wenn dabei die Reithose durchweichte.

»Na, dann wollen wir mal!«, rief Marcel fröhlich und griff nach Violettas Zügeln. »Wie komme ich da jetzt rauf?«

»Auf Vio kommst du gar nicht, du sollst auf Danny. Ich muss nur eben umsatteln.« Julia tastete mit nassen, klammen Fingern nach der Schnalle am Sattelgurt.

»Wieso denn der Umstand? Ich kann doch gleich das Viech nehmen, wo der Sattel drauf ist.« Marcel nahm Vios Zügel vom Anbindebalken.

»Das ist kein Viech, das ist Stephanies behütetes Nachwuchspferd! Da darf sogar ich nur ausnahmsweise drauf, weil Stephanie im Moment so irrsinnig viel zu tun hat und jetzt auch zwei Tage in Berlin ist. Sie würde mir schon den Kopf abreißen, wenn sie wüsste, dass ich dich auf Danny lasse. Und dann erst auf Vio...«

»Ach, stell dich nicht so an!« Marcel führte Violetta energisch vor die Hütte. »Das Pferd ist babyleicht zu reiten, habe ich doch neulich gesehen. Ich werd ihm schon nichts tun! Ständig macht ihr so ein Trara mit euren Pferden und dabei fällt selbst ein hoffnungsloser Fall wie Janina höchstens in neun von zehn Fällen herunter!«

Julia wusste nur zu gut, dass sie jetzt hätte eingreifen müssen. Marcel auf Violetta zu lassen, bedeutete nicht nur, Stephanies Vertrauen zu missbrauchen, es war obendrein gefährlich. Ein Anfänger auf Danny ging keinerlei Risiken ein. Wenn sich der Mensch auf seinem Rücken nicht verständlich machen konnte, stellte sich der braune Wallach einfach stur und begab sich zum nächsten Grasbüschel. Niemals würde er seinen Reiter herunterbuckeln oder mit ihm durchgehen. Bei Violetta war Julia sich da nicht so sicher. Die Stute war jung, gerade erst zwei Jahre unter dem Sattel, und sie hatte nie einen anderen Reiter gekannt als Stephanie und ganz gelegentlich mal Julia. Niemand konnte Voraussagen, was sie tun würde, wenn jemand ihr falsche oder gar brutale Hilfen gab. Aber Marcel einfach in die Zügel fallen oder ihn wegschubsen... Das würde er sehr übel nehmen!

»Lass das, Marcel, es ist gefährlich!« Julia hörte selbst, wie lahm ihr Protest klang. Und dann war es auch schon geschehen. Marcel, ein durchtrainierter Sportler, schwang sich ohne Schwierigkeiten in den Sattel und balancierte sich mühelos aus, als die verwunderte Violetta zwei Schritte vortrat. Die Steigbügel waren viel zu kurz für seine langen Beine, aber das schien er gar nicht zu bemerken. Er stieß Violetta die Hacken in die Weichen, als sie wieder stehen blieb, um ihm ein Zurechtsetzen im Sattel zu ermöglichen.



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